Dies galt es nun Ende Januar rauszufinden. Ich machte mich also auf,
um der Hauptstadt zur Zeit der Fashion Week einen Besuch abzustatten und
gleichzeitig mein erstes Mal auf der Bread & Butter zu erleben. Hinter dem ungewöhnlichen
Namen versteckt sich eine der größten internationalen Fachmessen für Mode und
Textil, die seit 2001 zwei Mal im Jahr stattfindet. Zunächst war Köln, dann
Berlin, dann Barcelona und nun seit 2009 wieder Berlin der Schauplatz der
bunten, hippen Street- und Urbanwear Messe. Unterteilt in verschiedene Sektoren
zeigt sich die Modewelt in der Kulisse des Berliner Tempelhofs von seiner
frischesten und aktuellsten Seite und präsentiert das, was wir alle ab Herbst
2012 tragen werden.
Angekommen in der komplett durchgestylten Szenerie unter dem Motto „High
Fidelity“ heißt es nun gucken, gucken, gucken! Hier präsentieren sich dicht an dicht
und begleitet von lauter, dumpfer Musik alles, was in der urbanen Modewelt Rang
und Namen hat. Mal mehr und weniger spektakulär werden Marke und Kollektionen
in Szene gesetzt und der noch jungfräuliche Zuschauer wird überschwemmt mit
einer Welle von Farben, Formen und jeder Menge Inspiration. Egal ob ein Western
Saloon, ein Britisches Pub, eine Eislaufbahn oder eine kleine Nähstube, die
Labels lassen sich Spektakuläres einfallen, um sich von anderen abzuheben. Erschlagen
von so viel visuellem Input, erhole ich mich gern bei den etwas schlichter
inszenierten Labels. Denn neben den wirklich Großen aus diesem Bereich haben
auf der Bread & Butter auch die Kleineren, Unbekannteren die Möglichkeit, sich
der Welt der Einkäufer, Presse und Konkurrenten zu stellen. Mit kleinen
Gimmicks, viel Info-Material und einer tollen, aber weniger pompösen
Inszenierung schaffen es hier auch die
Kleineren, die Aufmerksamkeit der Masse zu bekommen. Weit und breit aber kein
Hinweis auf die Herkunft des Namens.
Schnell schiebe ich mich aber tapfer weiter durch die Masse aus
Hipstern, Fashionistas, Vertretern, Bloggern und Anderen in der Hoffnung, das
Rätsel noch zu lösen. Kurz erblicke ich den momentan wohl bekanntesten
Vollbartträger aus der Werbung und werde aber schon von dem Strom weiter
getrieben. Aus einer ruhigen Ecke kann ich nun das ganze Specktakel von oben
betrachten und stelle fest, dass für alle Anwesenden wohl Mode der eigentliche
Lebensinhalt ist. Beruflich und wie es scheint auch privat haben die Menschen
hier wohl hauptsächlich mit Mode, Style und dem aktuellen Zeitgeist zu tun.
Noch nie habe ich eine Ansammlung so vieler kreativer, individueller,
stilsicherer und modebewusster Leute gesehen! Es scheint, als leben sie für und
mit der Mode und als sei diese so wichtig wie die Luft zum Atmen, oder eben das
tägliche Brot zum Essen ist. Kann dies die Lösung sein? Müde vom vielen gucken
nehme ich diese naheliegende Deutung des Rätsels dankbar an und fahre zurück in
das weniger hippe, gar nicht spannende und modische hinterherhinkende Braunschweig. Ein Glück!
Alles Liebe, eure Anna ♥
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen