3/05/2012

Was haben Brot und Butter mit Mode zu tun?


Dies galt es nun Ende Januar rauszufinden. Ich machte mich also auf, um der Hauptstadt zur Zeit der Fashion Week einen Besuch abzustatten und gleichzeitig mein erstes Mal auf der Bread & Butter zu erleben. Hinter dem ungewöhnlichen Namen versteckt sich eine der größten internationalen Fachmessen für Mode und Textil, die seit 2001 zwei Mal im Jahr stattfindet. Zunächst war Köln, dann Berlin, dann Barcelona und nun seit 2009 wieder Berlin der Schauplatz der bunten, hippen Street- und Urbanwear Messe. Unterteilt in verschiedene Sektoren zeigt sich die Modewelt in der Kulisse des Berliner Tempelhofs von seiner frischesten und aktuellsten Seite und präsentiert das, was wir alle ab Herbst 2012 tragen werden.
Angekommen in der komplett durchgestylten Szenerie unter dem Motto „High Fidelity“ heißt es nun gucken, gucken, gucken! Hier präsentieren sich dicht an dicht und begleitet von lauter, dumpfer Musik alles, was in der urbanen Modewelt Rang und Namen hat. Mal mehr und weniger spektakulär werden Marke und Kollektionen in Szene gesetzt und der noch jungfräuliche Zuschauer wird überschwemmt mit einer Welle von Farben, Formen und jeder Menge Inspiration. Egal ob ein Western Saloon, ein Britisches Pub, eine Eislaufbahn oder eine kleine Nähstube, die Labels lassen sich Spektakuläres einfallen, um sich von anderen abzuheben. Erschlagen von so viel visuellem Input, erhole ich mich gern bei den etwas schlichter inszenierten Labels. Denn neben den wirklich Großen aus diesem Bereich haben auf der Bread & Butter auch die Kleineren, Unbekannteren die Möglichkeit, sich der Welt der Einkäufer, Presse und Konkurrenten zu stellen. Mit kleinen Gimmicks, viel Info-Material und einer tollen, aber weniger pompösen Inszenierung schaffen es hier  auch die Kleineren, die Aufmerksamkeit der Masse zu bekommen. Weit und breit aber kein Hinweis auf die Herkunft des Namens.
Schnell schiebe ich mich aber tapfer weiter durch die Masse aus Hipstern, Fashionistas, Vertretern, Bloggern und Anderen in der Hoffnung, das Rätsel noch zu lösen. Kurz erblicke ich den momentan wohl bekanntesten Vollbartträger aus der Werbung und werde aber schon von dem Strom weiter getrieben. Aus einer ruhigen Ecke kann ich nun das ganze Specktakel von oben betrachten und stelle fest, dass für alle Anwesenden wohl Mode der eigentliche Lebensinhalt ist. Beruflich und wie es scheint auch privat haben die Menschen hier wohl hauptsächlich mit Mode, Style und dem aktuellen Zeitgeist zu tun. Noch nie habe ich eine Ansammlung so vieler kreativer, individueller, stilsicherer und modebewusster Leute gesehen! Es scheint, als leben sie für und mit der Mode und als sei diese so wichtig wie die Luft zum Atmen, oder eben das tägliche Brot zum Essen ist. Kann dies die Lösung sein? Müde vom vielen gucken nehme ich diese naheliegende Deutung des Rätsels dankbar an und fahre zurück in das weniger hippe, gar nicht spannende und modische hinterherhinkende  Braunschweig. Ein Glück!

Alles Liebe, eure Anna ♥

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