Im April
geht mit Unser Kleiderschrank ein innovatives und kreatives Projekt online und
bietet modebegeisterten Internetusern die Möglichkeit sich zu vernetzten und
untereinander Kleidung und vieles mehr zu tauschen. Hinter dem Projekt stecken
die drei Gründerinnen Danica (30), Janina (29) und Nathalie (33). Ich durfte den drei Braunschweigerinnen viele Fragen stellen und wurde von deren Begeisterung angesteckt. Ich freu mich riesig auf diese neue Plattform und wünsche den drei Gründerinnen ganz viel Erfolg mir ihrer super Idee!
Was versteckt sich hinter dem Projekt
„Unser Kleiderschrank“?
Wir bieten eine Online- Tauschbörse für Bekleidung aller Art.
Natürlich ist der Gedanke an sich nicht neu. Es gibt Internet-Tauschbörsen,
Second-Hand-Läden, Flohmärkte und vieles mehr. Aber wie oft nutzen wir diese
Möglichkeiten? Aus eigener Erfahrung können wir sagen: so gut wie nie! Der
Aufwand ist zu groß, die Auswahl ist zu klein und die Chance, etwas zu finden,
das von Farbe, Größe und Stil wirklich passt, ist so gering, dass die Zeit
dafür schlicht zu schade ist. Und auf den sterilen Plattformen im Internet macht
es einfach keinen Spaß.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen?
Uns ging es mal
wieder wie so vielen Frauen... Unser Schrank platzte aus allen Nähten, und trotzdem hatten wir nichts anzuziehen. Da
es für uns nichts Ungewöhnliches war, sich Sachen von der Freundin zu leihen, dachten wir,
dass es doch toll wäre, wenn man in noch vielen anderen Kleiderschränken
stöbern könnte. Somit war die Idee geboren!
Wer steht hinter dem Projekt?
Die
Gründerinnen sind wir: Danica, Nathalie und Janina. Nach kurzer Zeit lernten
wir Ercan Altun (Gründungsmanager GmbH) kennen, der uns seitdem in
strategischen Fragen beratend zur Seite
steht. Weiterhin halfen uns bei der Umsetzung der Plattform Sabine Gebhardt (Illustratorin)
und die Zeitgeist GmbH.
Was hat euch zusammen gebracht?
Uns
verbindet eine langjährige Freundschaft.
Wie lange hat es von der ersten Idee bis
zum endgültigen Launch der Seite gedauert?
Insgesamt
sind seit der ersten Idee eineinhalb Jahre vergangen.
Wie funktioniert es, mit Freundinnen
zusammen zu arbeiten?
Da wir uns
schon lange kennen, wussten wir worauf, beziehungsweise auf wen wir uns
einlassen. J
Uns ist aber
trotzdem bewusst, dass das ein Risiko für die Freundschaft sein kann,
allerdings hat es uns noch mehr zusammengeschweißt. Wir sehen unsere
Freundschaft eher als Vorteil, da wir uns gegenseitig unterstützen und
motivieren.
Was unterscheidet euch von anderen
Tauschbörsen?
Wir wollen den gewaltigen Angebotsumfang einer Internet-Plattform mit
einem Erlebnis verbinden, wie es sonst nur unter Freundinnen und Freunden
möglich ist: gemeinsames Schrankausmisten, Schätze finden und weitergeben –
bequem von zuhause, zusammen mit Millionen anderen Frauen überall in
Deutschland.
Wir machen nicht nur aus alt neu. Wir helfen, unnötigen Abfall zu
vermeiden und die Überproduktion zumindest ein bisschen einzuschränken. Darüber
hinaus wollen wir zusammen mit unseren Usern auch gemeinnützige Organisationen
unterstützen. Mit jedem Tauschvorgang gehen 5% der Tauschgebühr an die Albert
Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, Schulbausteine für Gando e. V. und Bund
für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).
Was können zukünftige Tauschwütige bei euch
alles anbieten?
Hosen,
Jacken, T- Shirts, jegliche Accessoires, Taschen… alles was euch einfällt und was
man tragen kann. Und Mädels, natürlich auch Schuhe! Achso, um die Eltern nicht
zu vergessen, hier könnt ihr die zu klein gewordenen Strampler eurer Kleinen
tauschen!
Wie läuft so ein Tausch ab?
Nimm dir ein Kleidungsstück, das du nicht mehr trägst, das aber zu
schade zum Wegwerfen ist. Mach ein Foto davon und stelle es bei
UnserKleiderschrank.de ein. Warte nun bis jemand es mit dir tauschen möchte,
dann verschickst du es und erhältst Knöpfe (unsere Tauschwährung), von deinem
Tauschpartner. Mit den Knöpfen kannst du dir wiederum Kleidungsstücke von
anderen Usern ertauschen.
Welche Kosten entstehen für den Nutzer?
Das
Registrieren und Anbieten von Artikeln ist völlig kostenlos. Für jeden
angeforderten Artikel fällt lediglich
eine Tauschgebühr von 0,59 € an, wovon 5% an eine der drei gemeinnützigen Organisationen gespendet werden.
Woher kommt der caritative Charakter eures
Projekts?
Wir drei
Gründerinnen setzen uns schon lange für gemeinnützige Zwecke ein. Deshalb ist
es uns besonders wichtig, mit UnserKleiderschrank auch Gutes zu tun.
Nach welchen Kriterien habt ihr die
Organisationen ausgesucht, die eure Spenden bekommen?
Wir haben
uns Organisationen ausgesucht, die uns schon lange am Herzen liegen. Es sind
Organisationen die nicht viel reden, sondern handeln und wirklich etwas bewegen.
Genauso wie auf unserer Seite ist uns die Transparenz der Organisationen
wichtig für die wir uns einsetzen und denen wir vertrauen.
Ist „Unser Kleiderschrank“ eher ein
Fashion- oder ein Charityprojekt?
Sowohl als
auch! Wir lieben Mode, aber auch die
Welt in der wir leben.
Welche Rolle spielt der Gedanke der
Nachhaltigkeit bei „Unser Kleiderschrank“?
Wir
verbinden zwei Gedanken mit einer Lösung: Tauschen der Umwelt zuliebe und
gleichzeitig Platz für etwas Neues in deinem Kleiderschrank schaffen!
Wie wichtig ist für euch
Ökologie und Nachhaltigkeit in der Mode im Allgemeinen?
Sehr wichtig! Zum Glück gibt es schon beim Kauf neuer Mode, einige
Alternativen zu den großen Modekonzernen die von Grund auf ökologisch und fair
produzieren. Im nächsten Schritt sorgen wir mit unserer Idee dafür, dass unsere
schon vorhandenen Ressourcen, also die Kleidung die bei jedem im Kleiderschrank
ungenutzt herumliegt, weiter getragen wird.
Welche Rolle spielt Mode generell in eurem
Leben?
Was für eine
Frage… Wir sind Frauen!
Textilriesen produzieren oft zu unfairen
Bedingungen, um Kleidung so günstig wie möglich anzubieten. Wollt ihr mit eurem
Projekt ein Zeichen gegen den immensen Konsum in der Modeindustrie setzen?
Die Antwort
auf diese Frage ist schwierig. Wir wollen Spaß an der Mode vermitteln, aber
natürlich auch gerne ein kleines Zeichen gegen die Konsumgesellschaft setzen.
Aber beides hört sich entweder oberflächlich oder weltverbesserisch an. Dadurch, dass bei uns Kleidung nicht
weggeworfen, sondern weitergetragen wird, hoffen wir einen kleinen Anstoß für
ein Umdenken zu geben. Wir wissen, dass wir die Welt nicht verändern können,
aber: Lieber eine Kerze anzünden, als über die Finsternis
klagen!
Wie stellt ihr euch eure Zielgruppe vor?
Grundsätzlich
für jeden gedacht, egal ob jung oder alt, männlich oder weiblich. Momentan
gehen wir davon aus, dass unsere Hauptzielgruppe junge, modebewusste Frauen
sind.
Wo seht ihr euer Projekt in fünf Jahren?
Wir hoffen,
dass wir mit unserer Idee erfolgreich sind und uns spätestens in fünf Jahren
ganz Deutschland kennt!
Welche Ziele wollt ihr langfristig mit
„Unser Kleiderschrank“ erreichen?
Während
unserer Entstehungsphase kamen uns immer
mehr Ideen für Erweiterungen, die wir nach und nach umsetzen wollen. Wir
sind gespannt – ihr jetzt hoffentlich auch!
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