5/18/2012

Berlin mal anders


Also, es wird wohl mal Zeit für ein Geständnis. Ich weiß, ich werde wohl auf viel Unverständnis stoßen, aber es ist an der Zeit, ehrlich zu sein. Trommelwirbel! Und jetzt: Ich bin kein Berlin Fan! So, jetzt ist es raus. Ich weiß auch nicht genau warum, aber mich nervt der Hype um Berlin. Die Stadt gefällt  mir nicht wirklich gut, einkaufen kann man in anderen Städten genauso oder besser und mir ist alles ein bisschen zu hip! Der Berliner an sich nimmt sich meiner Meinung nach viel zu ernst und das permanente Streben nach dem Coolsten, Hippsten und Lässigsten empfinde ich doch als eher anstrengend. Alles muss immer soooooo underground sein. Die Jungs von Kraftklub sprechen mir da mit ihrem Song „Ich will nicht nach Berlin“ voll und ganz aus der Seele. 
Nichts desto trotz komme auch nicht manchmal nicht drum rum, der Hauptstadt einen Besuch abzustatten. Allein beruflich durch Messen und Order, aber manchmal halt auch privat für Konzerte. Und auch vor Kurzem war es mal wieder soweit. An einem Montag im Frühsommer ging es dann also wenig erfreut auf in die Hauptstadt. Morrissey, der König des Indie Pops und ehemaliger Smiths Sänger, lud zum Konzert des Jahres in die Zitadelle Spandau ein. Einen Ausflug in eine der vielen Citys von Berlin ließen wir gleich sein. Stattdessen hielten wir kurz beim imposanten Olympia Stadion und bummelten danach durch Spandau, den fünften Verwaltungsbezirk Berlins. Mit seinen etwa 220.000 Einwohnern ist der Stadtteil fast so groß wie Braunschweig und wirkt auch mehr wie eine eigene Stadt, als wie ein Stadtteil Berlins. Dann ging es zum Ort des Geschehens. Ein Ort, der kaum schöner sein könnte. Mitten im bunten Treiben des Stadtteils Spandau liegt die Zitadelle umringt von Wasser und Grün. Idyllisch, romantisch und etwas verträumt bietet die Festung aus der Renaissance eine Umgebung der ganz besonderen Art. Neben Ausstellungen, Museum, Führungen und Klassik Konzerten im Gotik Saal bietet das Berliner Schmuckstück auch Open Air Konzerte der besonderen Art. Internationale Größen wie Mando Diao, Hurts oder eben Morrissey spielen vor einer atemberaubenden Kulisse. Imposante Gebäude und ein malerischer Innenhof sind komplett von Wasser umringt und nur durch eine Brücke zu Fuß zu erreichen. Der mittelalterliche Flair und die historische Umgebung machen die Zitadelle zu einem ganz besonderen Erlebnis, zeigen mir ein Berlin, das ich vorher nicht kannte und versöhnen mich ein bisschen mit der Hauptstadt. Ein bisschen verzaubert ging es zurück nach Braunschweig und meine Abneigung gegenüber Berlin hat sich ein bisschen gelegt; wahrscheinlich aber auch nur bis zum nächsten Trip in die hipperen Stadtteile…








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