7/07/2014

Was ist eigentlich noch normal???

Anfang Juli ist eigentlich die typische Zeit, um an dieser Stelle auf die neuen Trends der kommenden Saison aufmerksam zu machen. Dann geht es hier meistens um schnelllebige Fashion, um Key Pieces der Saison und um die festgelegten Must-Haves der Modeindustrie. Ich recherchiere, welche Farben, welche Schnitte, welches Jahrzehnt, welche Subkulturen und welche Designer sind in der kommenden Saison von Bedeutung sein werden. Doch in diesem Juli ist alles anders. Denn eine große Trendwelle schwappt gerade aus den USA zu uns rüber und ist definitiv einen Blick wert.  Auf Blogs und in Magazinen ist der Begriff in den letzten Monaten immer mal wieder aufgetaucht, aber spätestens zur kommenden Herbstsaison wird dieser Trend der Renner sein! Und ich kann nur sagen, es wird viele gequälte Fashionistas aufatmen lassen. Denn dieser neue Trend ist schlicht, einfach, schnell mitgemacht und in den meisten Kleiderschränken eh schon vorhanden. Ich möchte euch nicht länger auf die Folter spannen und lüfte den geheimnisvollen Namen des kommenden Trends: Normcore. Etymologisch ist der Begriff ein Widerspruch in sich und vereint normal und Hardcore. Was sich zunächst fast schon ein bisschen spektakulär anhört, ist aber eigentlich ganz simpel. Hinter dem Trend versteckt sich schlicht und einfach das, was normal ist. Doch bei dieser einfachen Definition stellt sich mir doch relativ schnell die Frage, was denn eigentlich in der Mode noch normal ist und was eben nicht. Wenn wir mal einen Blick auf typische normcore Outfits werfen, wird schnell klar, dass es sich dabei um eine Gegenreaktion auf die Schnelllebigkeit  der Mode handelt. Das Überangebot an Trends und die Übersättigung an modischen Möglichkeiten hat diesen Gegentrend hervor gerufen. Und gerade für die kommende Herbstsaison passt das doch prima. Denn entgegen einiger Vermutungen geht es beim Normcore nicht um modisches Desinteresse, sondern um die bewusste Wahl von lässigen, normalen, tragbaren Outfits. Es ist die einfache Mode für jeden Tag, die es auch möglich macht, mit dem Outfit zur Arbeit zu gehen, die Oma zu besuchen und die Nichten auf den Spielplatz zu begleiten, ohne gleich völlig overdressed zu sein. Auch wenn es eigentlich ein Trend gegen Trends sein soll, so gibt es auch im Normcore wichtige Key Pieces, ohne die sich keine „Norminista“ aus dem Haus trauen würde. So sind schlichte, gerade geschnittene Jeans ebenso unabdingbar, wie hochwertige Sweater, einfache T-Shirts und alles, was sonst noch im Bereich der Casual Fashion anzusiedeln ist. Das höchste Gebot ist aber die Unauffälligkeit der jeweiligen Teile. Das sonst so erbeigesehnte Rausstechen aus dem modischen Einheitslook soll vermieden werden und das Wort Mainstream hat im Normcore garantiert keine negative Konnotation. 
Und so können wir uns doch alle diesen Monat ganz lässig zurück lehnen und Trends einfach mal Trends sein lassen. Schwimmen wir mit dem modischen Strom und gehen einfach mal ganz entspannt in der Masse unter. Aber nur bis Anfang August. Denn dann erfahrt ihr hier alles über die Do’s and Dont’s der neuen Saison. Und da wird es so einiges zu erzählen geben…
Seid also gespannt.

Alles Liebe, eure Anna

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