Anfang Juli ist eigentlich die typische Zeit, um an dieser
Stelle auf die neuen Trends der kommenden Saison aufmerksam zu machen. Dann
geht es hier meistens um schnelllebige Fashion, um Key Pieces der Saison und um
die festgelegten Must-Haves der Modeindustrie. Ich recherchiere, welche Farben,
welche Schnitte, welches Jahrzehnt, welche Subkulturen und welche Designer sind
in der kommenden Saison von Bedeutung sein werden. Doch in diesem Juli ist alles
anders. Denn eine große Trendwelle schwappt gerade aus den USA zu uns rüber und
ist definitiv einen Blick wert. Auf
Blogs und in Magazinen ist der Begriff in den letzten Monaten immer mal
wieder aufgetaucht, aber spätestens zur kommenden Herbstsaison wird dieser
Trend der Renner sein! Und ich kann nur sagen, es wird viele gequälte
Fashionistas aufatmen lassen. Denn dieser neue Trend ist schlicht, einfach,
schnell mitgemacht und in den meisten Kleiderschränken eh schon vorhanden. Ich
möchte euch nicht länger auf die Folter spannen und lüfte den geheimnisvollen
Namen des kommenden Trends: Normcore. Etymologisch ist der Begriff ein
Widerspruch in sich und vereint normal und Hardcore. Was sich zunächst fast
schon ein bisschen spektakulär anhört, ist aber eigentlich ganz simpel. Hinter
dem Trend versteckt sich schlicht und einfach das, was normal ist. Doch bei
dieser einfachen Definition stellt sich mir doch relativ schnell die Frage, was
denn eigentlich in der Mode noch normal ist und was eben nicht. Wenn wir mal
einen Blick auf typische normcore Outfits werfen, wird schnell klar, dass es
sich dabei um eine Gegenreaktion auf die Schnelllebigkeit der Mode handelt. Das Überangebot an Trends
und die Übersättigung an modischen Möglichkeiten hat diesen Gegentrend hervor
gerufen. Und gerade für die kommende Herbstsaison passt das doch prima. Denn
entgegen einiger Vermutungen geht es beim Normcore nicht um modisches
Desinteresse, sondern um die bewusste Wahl von lässigen, normalen, tragbaren
Outfits. Es ist die einfache Mode für jeden Tag, die es auch möglich macht, mit
dem Outfit zur Arbeit zu gehen, die Oma zu besuchen und die Nichten auf den
Spielplatz zu begleiten, ohne gleich völlig overdressed zu sein. Auch wenn es
eigentlich ein Trend gegen Trends sein soll, so gibt es auch im Normcore
wichtige Key Pieces, ohne die sich keine „Norminista“ aus dem Haus trauen
würde. So sind schlichte, gerade geschnittene Jeans ebenso unabdingbar, wie
hochwertige Sweater, einfache T-Shirts und alles, was sonst noch im Bereich der
Casual Fashion anzusiedeln ist. Das höchste Gebot ist aber die Unauffälligkeit
der jeweiligen Teile. Das sonst so erbeigesehnte Rausstechen aus dem modischen
Einheitslook soll vermieden werden und das Wort Mainstream hat im Normcore
garantiert keine negative Konnotation.
Und so können wir uns doch alle diesen Monat ganz lässig
zurück lehnen und Trends einfach mal Trends sein lassen. Schwimmen wir mit dem
modischen Strom und gehen einfach mal ganz entspannt in der Masse unter. Aber
nur bis Anfang August. Denn dann erfahrt ihr hier alles über die Do’s and
Dont’s der neuen Saison. Und da wird es so einiges zu erzählen geben…
Seid also gespannt.
Alles Liebe, eure Anna
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen