3/09/2011

Ich kann auch sieben Wochen ohne...

          Heute ist Aschermittwoch oder auch der Mittwoch nach dem siebten Sonntag vor Ostern und somit der Beginn der Fastenzeit. Eine Tradition, die in der heutigen Zeit eher weniger beachtet wird. Trotzdem habe ich mich in diesem Jahr entschlossen, zu „fasten“, auch wenn ich weder mit Karneval noch mit strengen Bräuchen der Kirche etwas zu tun habe. Ich faste aus meinen eigenen, ganz persönlichen Gründen.  
Hinter mir liegt eine mehr oder weniger ausschweifende Zeit und vor allem die Wochenenden waren lang, voll gepackt und anstrengend. Es wurde viel getanzt, getrunken, gearbeitet und wenig geschlafen. Das Essen war weniger gesund als sonst und ich war irgendwie immer etwas gestresst. Ab heute soll alles besser werden. Jawohl! Ich möchte mich in dieser Zeit besinnen, etwas zur Ruhe kommen und den Blick für das Wesentliche wieder bekommen. Ich möchte auf eine bestimmte Gewohnheit verzichten und mir damit etwas Gutes tun.
 In der Fastenzeit oder auch Passionszeit in der evangelischen Kirche geht es seit ca. 25 nicht mehr um das Einhalten strenger Essensregeln, sondern viel mehr um das Aufbrechen von alten Gewohnheiten und um den Verzicht auf liebgewonnenes. Grund für diese Veränderung ist die Aktion „Sieben Wochen Ohne“,  eine Fastenaktion der evangelischen Kirche, die seit Anfang der 80er diese neue Form des Fastens bekannt macht. Mittlerweile haben sich ca. 2 Millionen Menschen in Deutschland an der Aktion beteiligt und fasten somit auf ihre eigene Art. Jedes Jahr gibt es ein Motto, unter dem die Fastenzeit steht. In diesem Jahr wird der Verzicht auf Ausreden vorgeschlagen, eine Angewohnheit, auf die ich dies Jahr noch nicht verzichten kann. Als Einsteiger habe ich beschlossen, für die kommenden sieben Wochen zum einen auf Süßigkeiten zu verzichten, und zum anderen aber auch insgesamt bewusster zu leben. Damit meine ich nicht nur bewusster zu essen oder bewusster einzukaufen. Auch alltägliche Angewohnheiten wie im Netz surfen oder TV gucken möchte ich in den kommenden sieben Wochen bewusster machen und nicht so nebenbei laufen lassen. Außerdem möchte ich meine freie Zeit bewusster mit Freunden und der Familie verbringen, mehr erleben, raus gehen und weniger Zeit vertrödeln. Ich möchte mich auf das besinnen, was ich in der letzten Zeit geschafft habe und auf das, was ich mir für die kommende Zeit vorgenommen habe. Reflektieren und analysieren. Dazu gehört auch, weniger zu meckern und vielleicht einfach ein bisschen zufriedener zu sein und die Dinge schätzen, die ich habe. Ich möchte nicht mehr so ungeduldig und so launisch sein und ich möchte den Menschen in meinem Umfeld bewusster gegenübertreten. So, ich habe ab heute dafür sieben Wochen Zeit!
Ich befürchte, das mit den Süßigkeiten wird einfacher...

Alles Liebe, eure Anna ♥

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