Wir, die
weiblichen Mitglieder der Generation X
und Y sind fast alle mit den gleichen Vorbildern aufgewachsen.
Jedenfalls in unsrem Spielzimmer. Egal
ob 1970, 1980 oder 1990; die meisten Mädchen hatten mindestens eine der kleinen
Plastikpuppen mit Kultstatus. Sie lehrte und, was ein gutes Mädchen ausmacht.
Immer hübsch frisiert, schicke Outfits, tolle Freundinnen und einen Mann wie
aus dem Bilderbuch. Barbie und Ken waren für uns die perfekte Besetzung eines
modernen Märchens. Und so spielten wir mit den beiden so lange, bis Make-up und
echte Outfits interessanter wurden. Wir alle haben diese perfekte Puppe mit den
utopischen Maßen, den glatten, glänzenden Haaren und dem super schicken Leben
aus den Prospekten vor uns. Sie ist über
50, hat aber immer noch die Figur die oft auch eine 20 Jährige gern hätte, sie
ist meistens blond, stark geschminkt und trägt kurze Röcke, höhe Schuhe und
tiefe Ausschnitte. Eigentlich wie jede Frau, oder nicht? Und eben aus dieser
uns scheinenden Realität stellte sich bei Gegner der Plastikpuppe immer wieder
die Frage, ob Barbie uns jungen Mädchen nicht ein völlig falsches Bild von der
Identität einer jungen Frau vorgibt. In der Geschichte um Barbie wird nie
erwähnt ob sie arbeitet, dass sie und Ken auch mal streiten und was sie tun
muss, um so perfekt auszusehen. Kritiker werfen der Puppe vor, uns ein immer
noch das Bild einer unmündigen Frau, die nur zu Dekorationszwecken da ist, zu
vermitteln. Die Internetseite der heute 51 Jährigen zeigt intime Einblicke in ihren
Kleiderschrank und in ihr Schlafzimmer. Außerdem stellt Barbie dort Berufe vor,
die sie brennend interessieren. Aktuell wird dort über den Beruf der Mode
Designerin informiert. Doch auch
Computer Expertin, Tierärztin und Astronautin stehen auf ihrer Karierreliste.
Das allein zeigt uns Mädchen doch, das praktisch alles möglich ist, oder?
Ein weiteres Feindbild in
unserem Kinderzimmer soll die über Generationen beliebte Miezekatze sein, die
am liebsten Apfelkuchen backt und Zeit mit ihrer Familie und ihren Freunden
verbringt. Einen echten Namen hat das japanische „Hallo Kätzchen“ nicht und
trotzdem spaltet sie die Gesellschaft. Die einen lieben die putzige Figur, die
mehr Merchandise hat als die Glam Rock Band KISS und die anderen prangern ihre
Unmündigkeit an, indem sie auf ihren eben nicht vorhandenen Mund verweisen. Ein
Symbol für die Unterdrückung?
Sicher kann man über die
Vorbildfunktionen von Barbie & co. streiten. Und sicher zeigen beide
weiblichen Figuren ein vollkommen unrealistisches Bild, aber sollten wir nicht
manchmal einfach nur spielen? Und sind nicht auch manchmal die Vorbidfunktionen
einer Puppe egal, wenn wir doch mit ihr in Phantasiewelten eingetaucht sind,
die uns auch vieles beigebracht haben. Und wenn es nur um Mode und Make-up geht…
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