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6/17/2013

Einkaufen macht glücklich!

Es gibt gegen fast alle kleinen Alltagsleiden, die mit einer echten Krankheit nichts zu tun haben, ein Hausmittel. Bei Kopfschmerzen greift man zu einem starken Espresso mit frisch gepresster Zitrone, bei Verspannungen hilft ein heißes Bad, bei Bauchschmerzen die Wärmflasche, bei Kater eine Runde Schlaf und eine lauwarme Cola und bei Liebeskummer Schokolade und Champagner. Doch was ist, wenn all diese intensiv ausgetüftelten Methoden nicht klappen und die Symptome nicht verschwinden? Wenn uns Stress, Frust, Langeweile oder Kummer plagen? Dann hilft nur eins: einkaufen! Und damit meine ich nicht das unpersönliche Online Shopping im Schlafanzug vor dem Rechner, sondern das ganz klassische raus-aus-dem-Haus-rein-in-die-Fußgängerzone Shopping. Denn dabei bekommen wir alles, was wir brauchen. Bewegung, frische Luft , einen guten Grund uns hübsch zu machen und Ablenkung. Und die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Allerdings sollten sie gezielt eingesetzt werden. Wer gerade von Diätfrust oder Figurproblemen geplagt wird, sollte sich besser bei Schmuck oder Taschen versuchen und die Jeans- oder Bikiniabteilung meiden. Die verkaterte Einkäuferin ist hingegen in der Parfümabteilung nicht so gut aufgehoben, da die extremen Gerüche den Übelkeitsfaktor erhöhen können. Ähnliches gilt im Übrigen auch für die schwangere Einkäuferin. Diese Beiden sollten sich lieber in der Delikatessenabteilung umschauen oder schicke Homewear mit Gemütlichkeitsfaktor kaufen.
Der liebeskummergeplagten Dame ist es hingegen abzuraten, sich in der Nähe der Verlobungsringe und Hochzeitskleider aufzuhalten. Ihr empfehle ich, direkt und ohne Umwege die Schuhgeschäfte aufzusuchen. Denn Schuhe helfen immer. Egal ob Ballerinas, Pumps, Stilettos, Wedges, Boots, Loafer, Peep Toes, Slipper, Sneaker, Stiefel, Sandalen, Schnürschuhe, Espandrilles, Creepers, Flip Flops oder sogar Hausschuhe: sie sind quasi ein Gegenmittel für alle Leiden einer Einkäuferin und helfen in kürzester Zeit, garantiert auch ohne Nebenwirkungen (den Kontostand mal ausgeklammert). Der Schuhkauf hat den Vorteil, dass wir uns nicht in einer schlecht beleuchteten Umkleidekabine ausziehen müssen und auch nicht zwischen acht verschiedenen Größen hin und her probieren müssen. Schuhe passen immer!
Sollte der Grund für die Shoppingtour eher die chronische Langeweile sein, so ist diese Einkäuferin am Besten im Buchhandel aufgehoben. Dort gibt es neben den spannenden neuen Bestsellern auch tolle Bildbände zum Thema Mode und somit noch mehr Inspiration für den weiteren Stadtbummel. Außerdem haben die dort erworbenen Güter auch noch nach dem Kauf eine unterhaltende Funktion. Doch gelesen wird erst nach Ladenschluss! Denn wir gehen weiter einkaufen.
Die generell etwas frustrierte und schlecht gelaunte Einkäuferin findet garantiert in der dekorativen Kosmetik ihr Gegenmittel. Nagellack und Lippenstift sind kleine Wunderhelfer bei schlechter Stimmung, besonders wenn das Budget etwas kleiner ist. Für unter 30 € bekommen wir dort ein bisschen Chanel, YSL oder Dior und fühlen uns gleich 1000 Mal besser. Denn egal, was uns plagt oder wie schlecht die Situation gerade auch sein mag, ein Lippenpflegestift von Chanel, der neue Nagellack von YSL in knallpink und der dazu perfekt passende Rouge von Dior versprühen Luxus, Lebensfreude und Optimismus. Und machen schön!
Mit all den bunten, glitzernden Tüten im Gepäck sind nun alle am Ende ihrer Shoppingtour und lassen sich glücklich und entspannt in einen Sessel fallen und trinken genüsslich den besten Milchkaffee der Stadt und überlegen noch, warum sie eigentlich in die Stadt gegangen sind…


10/06/2012

Die Herbstjacke


Früher war es ganz einfach. Im Spätsommer gingen wir mit Mama in die heimische Fußgängerzone und wir bekamen die alljährliche Übergansjacke. Sie war meist in Form eines praktischen, farbenfrohen Anoraks, der uns bis spätestens November vor Wind und Regen schützen sollte. Mit der neuen Jacke haben wir nach der Schule die meiste Zeit draußen  verbracht. Wir haben Drachen steigen lassen, sind auf Bäume geklettert und haben Kastanien oder Herbstblätter gesammelt. Es waren tolle Abenteuer und unsere neue Jacke war perfekt für jede Wetterlage. Aus Sicherheitsgründen hatten wir am Rücken einen kleinen Blinki, der uns auch im Dunklen für Autos sichtbar machte. Toll, oder? 
Und plötzlich ist das alles nicht mehr so einfach. Zum einen bezahlt Mama in den meisten Fällen die Jacke nicht mehr und zum anderen gibt es in der Fußgängerzone der heimischen Kleinstadt nur noch Euroshops, Drogeriemärkte und Optiker. Außerdem haben wir die Qual der Wahl und wir müssen uns entscheiden, was wir von unserer neuen Übergangsjacke erwarten. Funktionalität oder Stil? Beides ist selten möglich. Wir müssen uns entscheiden zwischen dem eleganten Trenchcoat, der sportlichen Multifunktionsjacke, dem klassischen Regenmantel, der rustikalen Wachsjacke, dem lässigen Parka und so vielen verschiedenen Modellen und Versionen. Doch nicht nur das Modell wirft quälende Fragen auf. Auch die Farbe birgt so manche Schwierigkeiten. Entweder wir entscheiden uns für eine der aktuellen Trendfarben Bordeaux, Mint oder Flieder und somit meist nur für eine Saison im Trend. Oder wir begegnen dem tristen Herbst in knalligem Pink, Gelb oder einer anderen Neonfarbe und sehen der Gefahr ins Auge, dass wir uns selbst nach kurzer Zeit nicht mehr sehen können. Oder aber wir gehen auf Nummer sicher und bleiben doch wieder bei den Klassikern und wählen Schwarz, Braun oder Marine. Ist allerdings für die meisten nicht ganz so spannend. Und dann ist da ja noch die Frage der Investition. Hochwertigen Klassiker oder doch eher preiswerteres Trendteil? In die Zukunft investieren oder nur kurzfristig denken? Und wenn wir viel investieren, sollte es dann nicht lieber ein zeitloser Klassiker sein. Aber schütz der mich auch vor Wind und Wetter. Oh je; ich bin überfragt. Bei so vielen Entscheidungen brauch ich definitiv Hilfe.
Ich ruf mal Mama an und frag ob wir einen Anorak kaufen gehen… Wie früher…