5/17/2011

Es lebe der Sport...

… er ist gesund und macht uns hart. Dies sang schon Rainhard Fendrich im meinem Geburtsjahr 1982 und bei so einem Soundtrack könnte man meinen, eine sportliche Karriere sei mir quasi in die Wiege gelegt. Zunächst sah ja auch alles sehr danach aus. Als Kind war ich eine echte Sportskanone, ich machte Leichtathletik, spielte Handball, ritt und voltigierte und kurze Zeit spielte ich sogar Tischtennis. Glaub ich… Relativ schnell entdeckte ich aber meine wahre sportliche Liebe und war von da an im kühlen Nass als ambitionierte Leistungsschwimmerin unterwegs. Fünf mal in der Woche ging ich zum Training, an den Wochenende fuhr ich mit meinem Verein zu Wettkämpfen in ganz Niedersachsen und die Ferien verbrachten wir im Trainingslager. Für mein Alter war ich auch damals wirklich schnell und gehörte auch zu den Besseren in meinem Verein. Damals war ich zehn… Mit fortschreitendem Alter kamen dann aber auch andere Interessen dazu. Schminke, Jungs & Partys waren dann doch wichtiger als das allabendliche Training und mit 14 hing ich meine Badekappe endgültig an den Haken. Und damit nahm mein unsportliches Schicksal seinen Lauf… Keine Sportart konnte mich seitdem begeistern und nichts von dem, was ich angefing, wurde durchgezogen. Die Fitness Studios in Peine und Braunschweig haben sich an mir sicher eine goldene Nase verdient, denn wohl etwa alle zwei Jahre  meldete ich mich hoch motiviert an, um nach spätestens drei Wochen immer wieder ausreden zu finden, um nicht zum Training zu gehen. Bezahlt hab ich trotzdem… Doch dabei blieb es nicht. Ich war fest entschlossen, eine Sportart zu finden, die mir Spaß machte. Was hab ich nicht alles ausprobiert… Den Schwimmverein an der Uni, Nordic Walking und anderes Walking, Aerobic Videos für zu Hause, Rad fahren, Gymnastikbänder, Hanteltraining, sämtliche Tricks aus Frauenzeitschriften, Wii Fit, Wassergymnastik, Bauch-Beine-Po in einer Frauengruppe, Pilates und soooo vieles mehr. Und ich blieb unsportlich. Nichts konnte mich motivieren… Ich war eine sportliche Katastrophe. Kurz bevor ich mich mit meinem unsportlichen Schicksal abgefunden habe, probierte ich eine Sportart aus, die so ungewöhnlich, fasch und unpassend für mich schien, wie nur möglich. Ich joggte. Und welch Wunder, es klappte! Alles was ich brauchte, waren ein Paar gute Laufschuhe und meinen Drill Sergeant. Zusammen liefen wir im Winter bei Eis und Schnee los und ich hab bis heute nicht aufgehört. Langsame, kurze Runden durch den Park wurden schneller und länger, die Laufhose wurde dünner und mit dem Frühling kam eine neue, längere Strecke um den Südsee. Heute laufe ich drei Mal die Woche morgens vor dem Frühstück eine knapp fünf Kilometer lange Strecke und bin damit natürlich weit davon entfernt, einen Marathon oder Ähnliches zu laufen. Aber das wollte ich auch nie. Ich wollte lediglich etwas finden, womit ich mich ein bisschen fit halten kann und etwas, das die Lücke in meinem Sportlerherz ein bisschen füllt. Und mit dem Joggen ist  mir 15 Jahre nachdem ich meine sportliche Liebe verloren, eine neue einfach so zugelaufen…

Alles Liebe, eure Anna ♥

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